Sonntag, 19. Juli 2015
They've thrown piss at poor Chris
Zwei Wochen und die Pyrenäen liegen bereits hinter dem Péloton der Tour de France 2015, die wohl entscheidenden Etappen in den Alpen warten aber noch. Dennoch gibt es wenig Zweifel, dass Spitzenreiter Chris Froome auch in der letzten Woche sein gelbes Trikot verteidigen wird – zu stark war seine bisherige Performance. Diese Überlegenheit ließ viele Zweifler aufhorchen: kann Froomes Leistung wirklich mit rechten Dingen zugehen?
Schon nach seinem zweiten Platz 2012 und dem Tour-Sieg 2013 waren Stimmen zu hören, die Froome mit Dopingvorwürfen in Zusammenhang brachten. Während dieser Tour wird ganz offen darüber diskutiert, sogar ehemalige Radprofis verdächtigen den Briten öffentlich. Froomes Reaktion hierauf erinnert ebenso stark an Lance Armstrong, wie sein gesamtes sonstiges Auftreten – und das macht ihn beim französischen Radsportpublikum unbeliebt. Beschimpfungen an der Strecke und Pfiffe während der Siegerehrungen waren beinahe täglich zu hören. Am gestrigen Samstag erlebte der Sky-Profi dann aber eine ziemlich unschöne Situation. Ein Zuschauer vom Streckenrand bewarf Froome mit einem mit Urin befüllten Becher. Eine Aktion, die der gebürtige Kenianer verständlicherweise inakzeptabel fand. So etwas hat im Sport auch tatsächlich nichts zu suchen, allerdings ist es ebenso schlechter Stil von Chris Froome, die Schuld daran französischen Radsportexperten zu geben, die ihm unerlaubte Leistungssteigerung unterstellen.

Dass ehemalige Radprofis wie Laurent Jalabert oder Lance Armstrong Froomes Leistungen in Frage stellen mutet schon etwas grotesk an, auf der anderen Seite zeigt der Tour-Leader in seinen Reaktionen wenig Souveränität. Insgesamt scheint der Radsport rund 10 Jahre nach dem „Fuentes-Skandal“ immernoch auf der Suche nach einem Neuanfang. Allerdings sei hier auch angemerkt, dass in vielen anderen (Ausdauer-)Sportarten eine ebenso große Doping-Problematik vorhanden ist.
Sollte nichts Unvorhergesehenes passieren, ist Chris Froome der Tour-Sieg 2015 wohl nicht mehr zu nehmen. Die besten Chancen auf den zweiten Platz besitzt der Kolumbianer Nairo Quintana, der während der letzten Tage immer besser in Tritt kam. Ähnliches gilt für seinen Mannschaftskollegen Alejandro Valverde aus Spanien, der in den Alpen voraussichtlich mit seinem Landsmann Alberto Contador und dem US-Amerikaner Tejay van Garderen um den letzten Podiumsplatz kämpfen wird. Das zumindest sind die Eindrücke aus den Pyrenäen, aber in der letzten Woche kann auch noch viel Zeit aufgeholt oder verloren werden. Spannend bleibt es in der Gesamtwertung auf jeden Fall.

In der Punktewertung, die eigentlich die Deutschen André Greipel und John Degenkolb gewinnen wollten, ist der Slowake Peter Sagan an den letzten beiden Tagen etwas davongezogen. Er schaffte es jeweils in die Ausreißergruppe und konnte die Zwischensprints leicht gewinnen, bei denen seine deutschen Kontrahenten jeweils leer ausgingen. Da half auch der Doppelsieg (Greipel vor Degenkolb) am heutigen Sonntag wenig. Sagan sammelte als Vierter im Ziel genügend Punkte, um einigermaßen beruhigt in die letzte Woche zu gehen. Doch auch der Kampf um das grüne Trikot ist noch lange nicht entschieden, Sagan hat allerdings die besten Aussichten dieses Jersey, wie schon in den vergangenen Jahren, nach Paris zu bringen.
Wer die Bergwertung gewinnt lässt sich noch gar nicht abschätzen, da ein Großteil der Punkte noch vergeben wird und das Klassement bis jetzt ziemlich ausgeglichen ist. Auch hier führt Froome vor Joaquim Rodríguez, Jakob Fuglsang und dem Mannschaftskollegen Richie Porte. Da Froome um den Gesamtsieg kämpft wird er keinen gesteigerten Wert auf das Bergtrikot legen. Vielleicht würde er es auch gerne dem Sky-Kollegen Porte überlassen. Ich denke jedoch, dass Rodríguez und Fuglsang bessere Chancen haben, da sie in der letzten Woche kaum Hilfsaufgaben übernehmen müssen und auch keine Ambitionen mehr in der Gesamtwertung hegen. Nicht zu vergessen ist der letztjährige Sieger Rafal Majka aus Polen, der auch in diesem Jahr schon eine Bergetappe gewonnen hat. Vielleicht kommt aber auch noch ein Fahrer hinzu, der bis jetzt wenig oder gar keine Punkte gesammelt hat – im Kampf um das gepunktete Trikot ist noch alles drin.

Die „Gewinner“ der Tour 2015 sind bisher die Briten. Außer Froome überzeugten der Waliser Geraint Thomas (Gesamt-Sechster), Steven Cummings (ein Etappensieg), die Yates-Brüder und auch Mark Cavendish (ein Etappensieg) zeigte sich gegenüber den Vorjahren wieder verbessert. Die „Verlierer“ sind die gastgebenden Franzosen: nur ein Etappensieg steht bisher zu Buche und die in den letzten Ausgaben so überzeugenden Klassement-Fahrer haben keine Möglichkeit mehr auf das Podium zu kommen, einzig Tony Gallopin befindet sich derzeit in den Top-Ten.
Für die deutschen Fahrer läuft die Tour, wie schon im Vorjahr, sehr zufriedenstellend. Insbesondere André Greipel, nun schon mit drei Etappensiegen auf dem Konto, wusste zu überzeugen. Auch wenn John Degenkolb keinen Tagesabschnitt für sich entscheiden konnte, beweist er, dass er in den nächsten Jahren ein ernstzunehmender Aspirant auf den Sieg in der Punktewertung sein kann. Erwähnen sollte man auch noch Youngster Emanuel Buchmann, der in seiner ersten Profisaison aufhorchen lässt. Vor der Tour wurde er sensationell Deutscher Straßenmeister und in den Pyrenäen stellte er sein Talent als Bergfahrer unter Beweis. Auf der schweren elften Etappe über den Col du Tourmalet wurde er sogar Tages-Dritter. Vielleicht gibt es in Deutschland ja bald auch mal wieder einen Klassement-Fahrer.

Autor: Andreas Arens.



Montag, 13. Juli 2015
Tour-Zwischenbilanz: Froome in Gelb, Greipel sprintstark
Nach neun Etappen legt der Tross der Tour de France am heutigen Montag seinen ersten Ruhetag ein. In der Gesamtwertung führt der kenianische Brite Chris Froome (Team Sky), was wahrlich keine Überraschung ist. Der Gewinner von 2013 galt unter den Experten schon vor dem Start in Utrecht als heißester Favorit auf den Gesamtsieg. Als größte Konkurrenten wurden gemeinhin Titelverteidiger Vincenzo Nibali aus Italien (Team Astana), der Spanier Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) und der Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar) genannt.
Nach den Eindrücken der ersten neun Etappen dürfte es vor allem Nibali schwer fallen, Froome zu gefährden. Dafür hat sich Tejay van Garderen in den Kreis der Podestanwärter gefahren. Der US-Amerikaner vom BMC Racing Team weist als Gesamt-Zweiter lediglich zwölf Sekunden Rückstand auf. Mit Rigoberto Uran aus Kolumbien (Etixx-Quick Step) und dem Weltranglisten-Ersten Alejandro Valverde (Spanien/Movistar) befinden sich zwei weitere Podiumskandidaten unter den Top Ten.
Nach dem Ruhetag in Pau beginnt die Tour ab morgen aber erst richtig: es geht in die Berge. Hier wird sich zeigen, wer in diesem Jahr die besten Beine hat. Mein Tipp für den Endstand in Paris in knapp zwei Wochen:
1. Chris Froome (G.B./SKY)
2. Alberto Contador (ESP/TKS)
3. Nairo Quintana (COL/MOV)
4. Tejay van Garderen (U.S./BMC)
5. Alejandro Valverde (ESP/MOV)
6. Vincenzo Nibali (ITA/AST)
7. Roman Kreuziger (CZE/TKS)
8. Rigoberto Uran (COL/EQS)
9. Bauke Mollema (NED/TFR)
10. Joaquim Rodríguez (ESP/KAT)

Aus deutscher Sicht war die erste Woche der Tour ähnlich erfolgreich wie im letzten Jahr. Zum tragischen Helden wurde dabei Tony Martin. Der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister verpasste das gelbe Trikot im Auftakt-Zeitfahren als Zweiter nur denkbar knapp, am nächsten Tag schnappte es ihm Dauer-Konkurrent Fabian Cancellara dank Zeitgutschrift vor der Nase weg und nach der dritten Etappe lag er dann ein mickriges Sekündchen hinter dem neuen Führenden Froome.
Nachdem nun ein Anwärter auf den Gesamtsieg das Leader-Trikot übernommen hatte, schien es beinahe unmöglich für Martin, 2015 in Gelb schlüpfen zu können. Auf der vierten Etappe, die einige Kopfsteinpflaster-Sektionen des Klassikers Paris – Roubaix enthielt, überraschte Tony Martin die gesamt Spitzengruppe mit einem Angriff wenige Kilometer vor dem Ziel. Zuvor war er nach Defekt aus der Führungsgruppe herausgefallen und nun mit dem Rad eines Teamkollegen unterwegs. Nach erfolgreicher Aufholjagd krönte er seinen Ausreißversuch und rettete einige Sekunden ins Ziel. So übernahm Martin doch noch das gelbe Trikot – für drei Tage. Dann stürzte er kurz vor dem Ende der sechsten Etappe unglücklich, brach sich das Schlüsselbein und musste aufgeben.

Für weitere deutsche Erfolge sorgte der Sprinter André Greipel, der sowohl den zweiten, als auch den fünften Tagesabschnitt gewann und sechs Tage lang das grüne Trikot des Punktbesten trug. Momentan hat er in dieser Wertung nur drei Punkte Rückstand auf den Slowaken Peter Sagan, der aber in den kommenden zwei Wochen wohl deutlich bessere Chancen haben dürfte, ein paar Punkte zu sammeln.
Nicht so gut wie erhofft lief es dagegen bei John Degenkolb vom deutschen Team Giant-Alpecin. Der Sieger von Mailand – San Remo und Paris – Roubaix in diesem Jahr liegt zwar immerhin auf dem vierten Rang der Punktewertung, konnte aber nicht den beinahe erwarteten Tagessieg erzielen. In den vierten Abschnitt zwischen Seraing und Cambrai war er als großer Favorit auf den Etappensieg ins Rennen gegangen, ließ sich aber von Tony Martin überrumpeln und sprintete „nur“ auf den zweiten Rang.

Autor: Andreas Arens.



Sonntag, 26. April 2015
Valverde zum Dritten
Alejandro Valverde heißt der Sieger der 101. Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Der spanische Top-Favorit setzte sich zum insgesamt dritten Mal bei dem ältesten Radrennen der Welt durch. Auf regennasser Straße ließ er seinen ärgsten Kontrahenten Julian Alaphilippe und Joaquim Rodríguez im Bergsprint der Spitzengruppe keine Chance. Bereits bei der „Generalprobe“ Mitte der Woche, der „Flèche Wallone“, hatte Valverde vor dem Franzosen Alaphilippe gewonnen, so dass das Endresultat der „Doyenne“ („die Älteste“), wie das Rennen in den belgischen Ardennen rund um Lüttich auch genannt wird, alles andere als eine Überraschung war.

Vor dem Start hatte es dennoch eine Reihe von Favoriten gegeben. Vorjahressieger Simon Gerrans musste nach zwei Stürzen vom Rad steigen, Weltmeister Michal Kwiatkowski und Lokalmatador Philippe Gilbert fielen am entscheidenden Anstieg, der Côte de Saint-Nicolas zurück. Gleiches passierte auch Tour-de-France-Sieger Vincenzo Nibali, der sich bis zum Zielanstieg zwar wieder in die Spitzengruppe fahren konnte, dort dann aber chancenlos war.
Im Finale dominierten die Spanier. Daniel Moreno attackierte früh und kam auch einige Meter weg. Dieser Angriff war ein taktisches Mittel des Katyusha-Teams rund um Joaquim Rodríguez, der seinen Landsmann Alejandro Valverde so unter Druck setzen wollte. Dieser blieb aber ruhig und startete erst 500 Meter vor dem Ziel seine Gegenattacke, der nur Rodríguez und der französische Jungstar Julian Alaphilippe folgen konnten. Schnell holten sie Moreno ein, Valverde zog den Spurt, wie schon bei der „Flèche Wallone“ von vorne an und gewann vor dem Franzosen, der sich über seinen zweiten zweiten Platz innerhalb von vier Tagen sichtlich ärgerte. Für Alaphilippe werden sich, im Gegensatz zu Rodríguez (der 2009 und 2013 bereits Zweiter war), aber noch genügend Gelegenheiten bieten, den Ardennen-Klassiker einmal zu gewinnen.

Mit seinem dritten Erfolg nach 2006 und 2008 ist Valverde nun endgültig einer der größten „Doyenne“-Spezialisten in der langen Geschichte dieses Rennens, das 1892 zum ersten Mal ausgetragen wurde. Mit seinen sechs Podestplätzen (Zweiter 2007 und 2014, Dritter 2013) ist der Spanier sogar auf dem besten Wege an Eddy Merckx heranzukommen. Der belgische Superstar des Radsports ist mit fünf Erfolgen Rekordsieger seines Lieblingsrennens und schaffte es zwischen 1967 und 1975 insgesamt sieben Mal aufs Podium.
Zu den Legenden von Lüttich-Bastogne-Lüttich gehörte Ende der Siebziger Jahre auch ein deutscher Fahrer. Dietrich Thurau lieferte sich in dieser Zeit oft ein spannendes Duell mir Bernard Hinault. Der fünfmalige Tour-de-France-Sieger gewann zwar 1977 und 1980 in Lüttich, 1979 musste er sich Thurau aber geschlagen geben. Dem Deutschen gelang mit seinem Sieg etwas Besonderes: 1977 war er Dritter, 1978 Zweiter geworden. Drei Podestplätze in Folge schafften nicht viele Fahrer bei der „Doyenne“. Vor Thurau waren dies: Léon Houa, der die drei ersten Ausgaben zwischen 1892 und 1894 gewann, der Italiener Vittorio Adorni, dem zwischen 1963 und 1965 allerdings kein Sieg gelang, sowie Eddy Merckx, der zwischen 1969 und 1973 sogar fünf Mal hintereinander auf dem Podest war und nur 1970 nicht gewann. In den 80ern übernahm der Italiener Moreno Argentin Merckx' Rolle, indem er zwischen 1985 und 1987 drei Mal in Folge als erster die Ziellinie überquerte – 1991 folgte noch der vierte Triumph.

Und nun schaffte also auch Alejandro Valverde sein drittes Podium in Serie. Bei den Klassikern scheint er immer wieder das Glück zu haben, das ihm bei den großen Landerundfahrten oder der Weltmeisterschaft so oft verwehrt blieb. Eigentlich ist Valverde nämlich so etwas wie der ewige Zweite, wie allein ein Blick auf seine WM-Bilanz zeigt: Zweiter 2003 und 2005, Dritter 2006, 2012, 2013 und 2014. Bei der Vuelta wurde er, neben seinem Sieg 2009, weitere zwei Mal Zweiter und drei Mal Dritter. Mehrfache Siege feierte er dafür bei den Klassikern Lüttich-Bastogne-Lüttich, Flèche Wallone und der Clásica San Sebastián. Im vergangenen Jahr krönte er sich sogar zum besten Fahrer der Saison, als er die Einzelwertung der UCI WorldTour gewann - wie auch schon in den Jahren 2006 und 2008. Der zu Beginn seiner Karriere prophezeite Tour-de-France-Sieg wird ihm wohl nicht mehr gelingen, dafür dürfte Valverde für den Herbst seiner Karriere noch ein ganz großes Ziel haben: den WM-Titel.

Autor: Andreas Arens.



Montag, 13. April 2015
Degenkolb gelingt historischer Sieg in der „Hölle des Nordens“
Als erster deutscher Radfahrer seit 119 Jahren hat sich John Degenkolb am Sonntag in die Siegerliste von „Paris – Roubaix“ eingetragen. Bei dem prestigeträchtigsten Eintagesrennen im Radsport schrieb der Geraer damit Geschichte und bestätigte seine sehr gute Frühjahrsform.
Paris – Roubaix gilt als die „Königin der Klassiker“ und wird auf Grund seiner 27 Pavé-Sektionen (also Kopfsteinpflaster-Abschnitte) auch als „Hölle des Nordens“ bezeichnet. Bis zu diesem Jahr war es lediglich einem Deutschen gelungen dieses Rennen zu gewinnen. Bei der Premiere 1896 siegte Josef Fischer, seitdem gelangen vereinzelt zweite Plätze (Fischer 1900, Olaf Ludwig 1992, Steffen Wesemann 2002 und John Degenkolb 2014), aber nie wieder ein erster.
Degenkolb konnte diese 119 Jahre währende Serie nun durchbrechen und schon seinen zweiten Klassiker-Sieg 2015 bejubeln. Im März gewann er bereits die „Primavera“ Mailand – San Remo.

Mit 26 Jahren ist Degenkolb für einen Radsportler und insbesondere für einen Klassikerspezialisten noch relativ jung, weshalb seine Leistungen – auch schon in den vergangenen Jahren – in der Zukunft auf noch mehr Siege bei bedeutenden Rennen hoffen lassen. Im Finale von Paris – Roubaix zeigte er seine Stärken. Zunächst machte er sich in den Pavé-Sektionen vier (Carrefour de L'Arbre, gilt als Höhepunkt des Rennens) und fünf - gezählt wird rückwärts, von 27 runter - allein auf die Jagd nach den beiden belgischen Spitzenreitern, die er in den anspruchsvollen Kopfsteinpassagen schließlich auch einholte.
Seine Begleiter, unter ihnen der Mitfavorit Greg van Avermaet, wollten nun aber keine Führungsarbeit mehr leisten, wohl wissend um die Sprintstärke Degenkolbs. Dieser versuchte die Spitzengruppe allein vorne zu halten, kurz vor dem Ziel wurde sie jedoch von einer kleineren Verfolgergruppe gestellt. Es fehlten darin aber die Sprinter Alexander Kristoff und Peter Sagan, die Degenkolb im Endspurt normalerweise überlegen sind. So spielte Degenkolb im Vélodrome von Roubaix seine Endschnelligkeit aus und gewann souverän vor Zdenek Stybar aus Tschechien und dem Belgier Greg van Avermaet.
Mit seinen Siegen bei zwei der fünf „Monumente des Radsports“ gehört John Degenkolb bereits jetzt zu den „großen“ deutschen Radfahrern. Er und sein Teamkollege Marcel Kittel haben in den kommenden Jahren die Gelegenheit, den Radsport in Deutschland wieder in ein positives Licht zu rücken.

Autor: Andreas Arens.